Klassisches Raclette

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und das Wetter ist immer öfter so richtig ungemütlich. Trotzdem steigt die Vorfreude. Denn nun beginnt wieder die Zeit, in der man es sich mit Freunden und Familie drinnen so richtig gemütlich machen kann. Dazu gehört auch ein richtiges Raclette.
Das Beste an der Schweizer Erfindung: Es lässt sich wunderbar vorbereiten, niemand muss stundenlang in der Küche stehen und aus den vielen verschiedenen Zutaten kann sich jeder Gast sein eigenes Lieblingspfännli zusammenstellen. Gschwellti, Gemüse- und Obststückli, Pilze und natürlich der Käse zum Überbacken dürfen nicht fehlen und werden in Schüsseln rund um den Raclette-Ofen auf dem Tisch verteilt. Auf der Grillplatte können dünne Fleischstücke von Rind, Schwein und Poulet oder knusprige Speckscheiben gebraten werden. Als Dessert sind auch süsse Pfännli möglich. Um das doch recht deftige Käse-Vergnügen etwas leichter zu machen, servieren Sie einfach noch etwas frischen gemischten Blattsalat mit einem erfrischenden Essig-Öl-Dressing dazu.
Die Basiszutaten: Raclettekäse und Gschwellti
Der Käse: kräftiger und milder Raclettekäse oder auch verschiedene aromatisierte Raclettekäse
Die traditionellen Beilagen: Cornichons, Silberzwiebeln, eingelegtes Gemüse (Mixed Pickles), Champignons, eingelegte Maiskölbchen, Zwiebelringe, Maiskörner aus der Dose, Cherrytomaten. Auch eine Scheibe Ananas oder andere Früchte lässt sich wunderbar zusammen mit Raclettekäse geniessen.
Die kreativen Beilagen: grüne und schwarze Oliven, Avocado und Kapernäpfel, Knoblauchzehen, frische gehackte Kräuter (z. B. Peterli, Basilikum, Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran und Koriander), Chilischoten, Kichererbsen, Nüsse, Pinienkerne, Feigensenf, Chutneys, Austernpilze, frischer Blattspinat oder Pak Choi.
Fleisch für den Tischgrill: dünne Filetstücke von Rind, Schwein, Lamm und Trute, Schinkenwürfel, Chipolata Würstchen und Bratspeck.
Tipps zum Umgang mit rohem Fleisch: Verwenden Sie extra Besteck, um rohes Fleisch zum Erhitzen auf die Grillplatte zu legen. Bei Poulet und Schwein darauf achten, dass es komplett durchgegart wird. Besonders fein: Marinieren Sie das Fleisch bereits über Nacht.
Gewürze: verschiedene Pfeffer, Chili, Curry sowie spezielle Raclettegewürze
Süsse Pfännli: als exotische Beilage oder für ein Dessert-Raclette lassen sich frische Früchte oder Obst aus der Dose sehr gut verwenden. Für ein Dessert lassen Sie einfach Ananas, Pfirsich, Mango, Apfel oder Mandarine in den Pfännli mit Schokolade, Honig oder Nussnougat-Creme überbacken.
Jeder Gastgeber kennt das: die Sorge, dass die Lieben nicht satt werden. Man kauft gern reichlich ein und hat am Ende viel zu viel übrig. Daraus können zwar feine Resteessen zubereitet werden, doch unsere Mengenangaben geben eine bessere Orientierung. Und helfen nicht zuletzt, auch das Portemonnaie zu schonen.
Rechnen Sie pro Person mit:
• ca. 200 g Gschwelti
• ca. 200 g Beilagen
• Raclette Plausch: 200 - 250 g Käse
• Raclette & Tischgrill: 150 g Käse und 100 – 150 g Fleisch
Um Stress zu vermeiden, kaufen Sie den Käse und die Beilagen rechtzeitig ein. Die meisten Beilagen können Sie am Vorabend vorbereiten und in Schälchen füllen. Diese im Kühlschrank aufbewahren und vor dem Essen nur noch auf den Tisch stellen. Auch Käse und Fleisch bereits portionsweise vorbereiten und kaltstellen. Die Kartoffeln eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Gäste garen, um sie warm zu servieren.
Und nicht zuletzt: Starten Sie mit dem Raclette möglichst früh – denn das Essen kann sich schon mal auf 2–3 Stunden ausdehnen.
Übrig gebliebene Käsereste können problemlos eingefroren werden. Legen Sie zwischen den einzelnen Käsescheiben Backpapier und verpacken Sie sie anschliessend in Gefrierbeutel. Pressen Sie so viel Luft wie möglich aus dem Beutel. So können Sie den Käse rund zwei Monate einfrieren. Tauen Sie den Käse langsam, am besten über Nacht, im Kühlschrank auf, um sein Aroma zu bewahren.
Doch mal ehrlich: Ein paar Reste sind auch ganz verlockend, denn aus ihnen lassen sich tolle Gerichte für den nächsten Tag zubereiten. Aus Kartoffelresten sind schnell ein feiner Gratin oder Rösti gemacht, der Käse eignet sich zum Überbacken. Aus Kartoffeln und Beilagen kann ein feiner Auflauf zusammengestellt werden, der mit dem übrigen Raclettekäse im Ofen überbacken wird. Eine schnell verquirlte Eiermilch sorgt für gute Bindung. Sie können die Raclettekäse auch kurz ins Tiefkühlfach legen, dann raspeln und mit Semmelbröseln mischen. Das ergibt eine sehr feine Käsekruste.
Aus Fleisch, Kartoffeln, Cornichons, Gemüse und Käse können Sie ebenso ein würziges Gericht in der Pfanne zubereiten. Dafür werden alle Zutaten in einer Pfanne angebraten und zum Schluss mit Käse belegt. Deckel auflegen, Käse schmelzen lassen und fertig ist das Gericht. Kartoffel-Käse-Rösti sind ebenfalls eine tolle Idee. Raspeln Sie dazu rohe Kartoffeln, mischen Sie sie mit Ei und Käse, nach Belieben würzen und in einer Pfanne braten. Sogar Eintöpfe kann man aus Raclette-Resten zubereiten: Übrig gebliebenes Gemüse, Kartoffeln und Fleisch in Gemüsebouillon erhitzen und mit Brot servieren.